Beschußprogramm für russischen Panzer T 34 (85)
I. Zweck:
Beim Beschuß des Panzers T 34 (85) soll festgestellt werden,wie i
sich die Wanne (geschweißte Panzerstahlblechkonstruktion, Wannen-
bleche sowie Schweißnähte) und der Turm (Panzerstahlguß) bei Treffern verhalten bzw. wie die Auswirkungen auf diese Teile sind.
Der Beschuß wird als Vergleich zu deutschem Panzerstahl und Panzerstahlguß, welcher gegenwärtig von deutschen Herstellern entwickelt
und gefertigt wird, durchgeführt.
Nachstehendes Beschußprogramm dient nur als Anhalt und kann nach
den Erfordernissen beim Beschuß geändert werden.
II. Herrichten für die Beschußversuche:
Das Fahrzeug soll nur so beschossen werden, daß eine nachfolgende
Instandsetzung mit geringstem Kostenaufwand möglich ist.
Der Panzer, dessen Motor und Getriebe sowie die 85 mm Kanone in Trier
ausgebaut werden, soll von der E- Stelle Trier mit Tieflader an die
E-Stelle Meppen transportiert werden.
Für den Beschuß der Wanne sind die 2. und 3. Laufrolle der linken f‘,<
Seite abzumontieren, dadie Wannenseiten nur auf den Flächen beschosé<f;
sen werden sollen, die in beiliegenden Skizzen gekennzeichnet sind.
Der Turm wird von allen Seiten beschossen.
III. Zu verwendende figffen und Munition:
MG 1 mit SmK- Natopatrone 7,62 & 51 mm
mx 20 mm Hs 004 mit Pzgrt. 20mm HS 804
MK 20 mm HS 820 mit Pzgrt. 20 mm HS 820
MK Mecar mit 40 mm Rohr L/70 mit Pzgrt. 40 mm Bofors L/70.
90 mm Kanone M41 mit Pzgrt. 90 mm AP-T (Panzer M-48)
IV. Beschußdurchfuhrung:
Der Beschuß wird von BWB- KB II 1d bei der E-Stelle in Meppen mit
Beteiligung von BMthg. T 111 2 durchgeführt.
Die Vertreter der deutschen Fertigungsfirmen von Panzeretahlblech
und Panzerstahlguß nehmen ebenfalls an dem Beschuß teil. Zur Festlegung der evtl. Instandsetzungsarbeiten wird Firma Ruhrstahl, WittenAnnen, zur Teilnahme aufgefordert.
A.) Panzerwanne (PSt)
1.) Je 4 Schuß mit Mecar 40 mm L/70 aus 100 m Entfernung auf die
Bugbleche It. Skizze 2 und die in Skizze Nr. 1 bezeichneten
Seitenflachen des Panzers. Hierbei ist die Stellung des
Panzers durch Drehen ( in Fahrtrichtung) so zu verändern, daß der Sicherheitswinkel erschossen werden kann. Ferner muß ein Durchschuß erfolgen.
2.)Je 1 Schuß auf das obere und untere schräge Bugblech mit 90 mm
Kanone M 41 aus 200 und 500 m Entfernung zur Feststellung
der Beschußsicherheit gegen diese Waffe bei normaler Winket-
stellung. Hierfür steht die ganze Vorderfront zur Verfügung.
Bei unklaren Trefferergebnissen je ein weiterer Schuß.
5.) Schuß auf die schrägen Seitenbleche ( 45 mm ) mit Pzgrt.
40 mm Bofors L / 70 aus 100 m bei normaler.Winkelstellung
evtl. auch Sicherhgitswinkel aus 100 m Entfernung mit 20 mm
MK HS 820 ( ca. 90
4.)Wenn durchfühbar, Beschuß mit MK 20 mm Hs 804 aus 100 m
Entfernung auf den Wannenboden. Der Panzer ist für diesen
Beschuß auf die Seite zu legen. Hierbei ist der Sicherheits-
winkel zu ermitteln und 1 Durchschuß auf die in Skizze } be-
zeichneten Flächen anzubringen.
B.) Turm (PStg)
1.)Beschuß mit Mecar 40 mm L/70 aus 100 m Entfernung auf alle
Turmseiten zur Ermittlung des Sicherheitswinkels an verschiedenen Wanddicken undje 1 Durchschuß an diesen einzelnen Dikken zur Prüfung auf Spruncsicherheit. Die Dicken an den einzelnen Trefferstellen sindfwenn möglich/nachträglich durch
ültraschall zu messen.
2.)Je 1 Schuß mit 90 mm Kanone M 41 aus einem M 48 mit 90 mm
Pz.-Granate aus 200 und 500 m Entfernung auf die Seitenwände.
3.)Je 1 Schuß auf Turmfrontplatte und Blende‘mit 90 mm Kanone
M 41 -wie oben- aus 200 und 500 m Entfernung.
4.)Beschuß mit MK HS 820 aus 100 m Entfernung auf die Geschütz-
blende und Spalt Turm / Aufbau um festzustellen, ob die
Blende bei Treffern dieses Kalibers im Turm klemmt. ‘ g_
5.)2 - 3 Feuerstöße ( je 10 Schuß ) mit MG 1 auf den Spalt Turm/
Aufbau zur Feststellung wie 4.
V. Untersuchungen während des Beschusses:
Nach jedem Schuß ist das Verhalten des Materials zu prüfen und die
Festlegung für den nächsten Schuß zu treffen.
Die Bewertung der Beschußergebnisse erfolgt nach VTL 2550-001 und 002.